Nach Abschluss der Innenrenovation im Jahre 2007 leuchten die Farben der Glasscheiben im Fraumünster, strahlt das Glasgemälde in einem seit vielen Jahren nicht mehr gekannten Glanze. Es ist Giacomettis letztes von über 20 Glasgemälden, die der 1877 geborene Bündner aus Stampa im Bergell seit 1919 an vielen Orten in der Schweiz geschaffen hat.
Das monumentale Meisterwerk mit einer Höhe von rund 9 m und einer Fläche von etwa 27 m2 ist doppelt so gross wie Chagalls Christusfenster. Das Giacomettifenster «Himmlisches Paradies» mit Gott-Vater (mit Weltkugel) und Jesus Christus zur Rechten, mit den Propheten Jesaja und Jeremia, Ezechiel und Daniel, Hosea und Joel, Amos und Obadja und in der untersten Reihe den vier Evangelisten, das Ganze umrahmt von anbetenden, knienden Engeln, alles eingebettet in eine Komposition von dichten, kraftvoll leuchtenden Farben, ist wahrlich ein Besuch im Fraumünster wert.
Eingesetzt wurde das Kirchenfenster im Fraumünster im September 1945 nach einer langen glücklosen Entstehungsgeschichte. Die Krisenzeit der dreissiger Jahre und der Zweite Weltkrieg machten der Planung einen Strich durch die Rechnung. Am 9. Oktober 1945, einige Monate nach Kriegsende, fand die Feier zur Einweihung in Anwesenheit von Augusto Giacometti statt.
Sommer | 1. März bis 31. Oktober
Mo–So, 10–18 Uhr
Winter | 1. November bis 28. Februar
Mo–So, 10–17 Uhr
Eintritt CHF 5.–
Ein Feuerwerk der Farben: Wussten Sie, dass Marc Chagall die Glasmalerei erst im hohen Alter entdeckt hat? Erleben Sie die Faszination des fünfteiligen Fensterzyklus im mittelalterlichen Chor und sein Rosettenfenster.
→Klosterfrauen, Bildersturm und Chagall-Fenster: Wussten Sie, dass das Fraumünster einst zwei Türme hatte? Dass früher Trams über den Münsterhof fuhren? Oder wie Marc Chagall seine berühmten Fenster hergestellt hat? Lassen Sie sich überraschen.
→Das Fenster hinter der Orgel schuf der britische Künstler Clement Heaton im Jahr 1914.
1679124.08.2021In der Krypta finden sich die ältesten Überreste der Fraumünster-Abtei. Eine multimediale Ausstellung spannt den Bogen über 1200 Jahre Stadt- und Kirchengeschichte.
1679124.08.2021Im Rahmen der letzten Ausgrabungsetappe im Fraumünster-Quartier sind die Zürcher Stadtarchäologen auf archäologische Fundstücke gestossen. Eine sehr gut erhaltene Mauer der ehemaligen Klosteranlage sowie verschiedene Skelettfunde geben Einblick in das mittelalterliche Zürich.
Mehr Infos auf muensterhof.org oder stadt-zuerich.ch
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