Die evangelisch-reformierte Kirche in Zürich gehört zur reformierten Reformation, deren wichtigste und prägende Theologen Zwingli, Bullinger und Calvin waren. Sie ist Teil der grossen Reformbewegung, welche den reformatorischen Anstoss Luthers aufnahm und eigenständig verarbeitete. Sie ist eine demokratisch verfasste Kirche mit Kirchenparlament (Synode), Kirchenräten und Kirchenpflegen, mit Pfarrerinnen und Pfarrern – alle sind sie von den Gemeinden gewählt.
Reformierte Reformationen waren Städtereformationen, entstanden in Zürich, Basel, Bern, St. Gallen. Nach öffentlichen theologischen Debatten entschieden städtische Bürger, die Kirche «nach Gottes Wort zu reformieren». Charakteristisch zeigt sich das bei den Reformierten in einer stärkeren Verbindung von Theologie und Sozialethik: Kirchenreform hiess bei den Reformierten immer auch Gesellschaftsreform.
Die reformierte Theologie hatte stets eine Nähe zum christlichen Humanismus der Renaissance: Luthers Theologie ist monastisch geprägt. Zwingli hingegen war Erasmus-Schüler, Calvin kam aus dem französischen juristischen Humanismus. Das hat sich auf die Denkweise der Reformierten ausgewirkt: Philologie, Historie und Theologie als Wissenschaften sind wichtig, der Bezug zur modernen Gesellschaft ebenso; Zeit und Ewigkeit, Gegenwartsbezug und Gottesglaube sind verbunden – das war stets ein Kennzeichen reformierter Theologie – bis hin zu Karl Barth, Emil Brunner und zeitgenössischen Vertretern reformierter Theologie.
Huldrych Zwingli, gemalt von H. Asper, 1549
Entdeckungen im Untergrund: Andrea Rumo von der Stadtarchäologie Zürich nimmt Sie mit auf eine Zeitreise. Sie präsentiert die neusten Forschungsergebnisse und zeigt Rekonstruktionen vom Fraumünsterquartier im Mittelalter.
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