Eine 1475 erwähnte Orgel wurde 1479/80 durch das erste bekannte zweimanualige Orgelwerk auf Zürcher Boden ersetzt. Der Vertrag, den Äbtissin Anna von Hewen (1408–1484) mit dem Orgelbauer Konrad Sittinger aus der Benediktinerabtei St. Blasien im Schwarzwald abgeschlossen hatte, hält den Anspruch der Abtei fest, dass das Werk die Orgel im Grossmünster übertreffen, in allem «grosser und vollkomner dann das so zuo der probstye Zürich ist» sein solle.
Standort und Gestalt der Orgel sind nicht bekannt. 1527 wurde sie abgebrochen. Zur Tausendjahrfeier 1853 erhielt das Fraumünster als erste reformierte Kirche der Stadt eine Orgel, die auf einer Empore im westlichen Mittelschiffjoch aufgestellt wurde. Der Entwurf für den Orgelprospekt stammte vom Architekten Ferdinand Stadler (1813–1870). 1953 wurde sie anlässlich der 1100-Jahr-Feier durch das bestehende Werk der Orgelbau Genf AG ersetzt (4 Manuale, 79 klingende Register, Orgelprospekt nach einem Entwurf von Architekt Robert Fässler).
Die Chororgel (Fernwerk) kann seit Anfang 1999 zusammen mit der grossen Orgel elektrisch gekoppelt gespielt werden. Mit den orgelbautechnischen Arbeiten wurde die Orgelbaufirma Stengele in Horgen beauftragt. Die neuen klanglichen Möglichkeiten (Stereo-Effekt, Echo, Solo-Tutti usw.) werden in Gottesdiensten und Konzerten eindrücklich demonstriert.
Quelle: Das Fraumünster in Zürich. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2018.
Das Konzert wird vom Förderverein der Musik im Fraumünster organisiert.
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Das Nordfenster im Querschiff ist das letzte Glasgemälde des Schweizer Künstlers Augusto Giacometti aus dem Jahr 1945.
1679124.08.2021Das Fenster hinter der Orgel schuf der britische Künstler Clement Heaton im Jahr 1914.
1679124.08.2021In der Krypta finden sich die ältesten Überreste der Fraumünster-Abtei. Eine multimediale Ausstellung spannt den Bogen über 1200 Jahre Stadt- und Kirchengeschichte.
1679124.08.2021Im Rahmen der letzten Ausgrabungsetappe im Fraumünster-Quartier sind die Zürcher Stadtarchäologen auf archäologische Fundstücke gestossen. Eine sehr gut erhaltene Mauer der ehemaligen Klosteranlage sowie verschiedene Skelettfunde geben Einblick in das mittelalterliche Zürich.
Mehr Infos auf muensterhof.org oder stadt-zuerich.ch
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